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16. Mai 2025 | 16:00 Uhr
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Wie KI das dynamische Pricing verändert

Die Idee, Preise automatisch zu steuern, ist nicht neu – Fluggesellschaften arbeiten seit Jahrzehnten damit. Doch mit dem zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz verändert sich das Pricing in Touristik und Hotellerie grundlegend. IT-Experte Andreas Wulfes (Foto) beschreibt die Entwicklung als Wechsel von regelbasierten Systemen zu Modellen, die eine Vielzahl von Einflussfaktoren berücksichtigen.

Wulfes Andreas

Andreas Wulfes sieht KI als nützliches Hilfsmittel beim Pricing

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Während frühere Systeme etwa bei geringem Restkontingent automatisch den Preis anhoben, analysieren moderne Verfahren umfassendere Daten: Nachfrageentwicklung, Mitbewerberpreise, Buchungshistorien oder sogar Wetterprognosen können Einfluss nehmen. Das mache die Systeme flexibler – aber auch komplexer und potenziell anfälliger.

Besondere Herausforderungen sieht Wulfes, Geschäftsführer bei Team Neusta, im hochpreisigen Segment. Dort könne ein zu niedriger Preis kontraproduktiv wirken. "Ein hoher Preis ist im Luxussegment oft ein Gütesignal", erklärt er im Reise vor9 Podcast. Im Gegensatz zu standardisierten Badeurlaubsreisen sei dort die Preissensitivität völlig anders gelagert. Wer mit KI arbeitet, müsse genau verstehen, wie die Zielgruppe auf Preisveränderungen reagiere – sonst riskiere man, sich "aus dem Wettbewerb zu schießen".

Regulierung und Transparenz

Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen eine wachsende Rolle. Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten schon jetzt klare Regeln beim Einsatz personenbezogener Daten. Der kommende EU AI Act dürfte weitere Anforderungen bringen – insbesondere bei Systemen, die direkt auf Endkundendaten zugreifen.

Wulfes sieht die Regulierung nicht als Hindernis, sondern hält sie für notwendig: "Es darf keine Blackbox geben, die im verborgenen Entscheidungen trifft." Systeme müssten nachvollziehbar bleiben, auch um Diskriminierung zu verhindern. Transparenz und Kontrollierbarkeit seien essenziell. "Man muss wissen, was man tut."

KI bleibt Assistenz, nicht Ersatz

Angesichts der rasanten Entwicklung der KI stellt sich die Frage, ob menschliche Expertise bald überflüssig wird. Wulfes verneint das – zumindest auf absehbare Zeit. Zwar würden sich viele Tätigkeiten verändern, einige auch wegfallen. Doch insbesondere im Bereich hochwertiger Entscheidungen sei die Fehleranfälligkeit aktueller Systeme noch zu hoch.

"Die Kontrolle dauert oft länger als die Erstellung von Hand", sagt Wulfes mit Blick auf aktuelle Studien. KI könne also durchaus als Hilfsmittel dienen, ersetze aber keine vollständigen Arbeitsprozesse.

Touristik und Hotellerie könnten von KI im Pricing profitieren – vorausgesetzt, der Einsatz erfolge verantwortungsvoll und mit Augenmaß resümiert der IT-Profi. Gerade in einer Branche mit so unterschiedlichen Produktsegmenten sei ein sensibler Umgang erforderlich. Transparente Verfahren, rechtssichere Datennutzung und ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse bleiben dabei unverzichtbar.

Christian Schmicke

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